Am 21.05.1908 gründete (damals vor den Toren der Stadt) Richard Nitzsche, die Pfefferküchlerei und reihte sich mit diesem Schritt in die 15 Pfefferküchlerein der Stadt ein.
Zwischen 1923 und 1934 investierte er in einen kleinen Maschinenpark, der die schwere körperliche Arbeit etwas erleichterte, aber das traditionelle „Handwerk" trotzdem erhielt.
Sein Schwiegersohn, Rudolf Schwiebus, erlernte das Handwerk und nach seinem Meisterabschluss 1958 übernahm er die Pfefferküchlerei.
Die Tochter Petra übernahm als gelernte Pfefferküchlerin 1982 das Geschäft. Ihr Ehemann legte 1986 die Meisterprüfung ab und übernahm die Pfefferküchlerei im Jahr 1990.
Das Jahr 1989 brachte sehr viele Veränderungen mit sich - leider nicht nur positive.
Plötzlich gab es keine langen Warteschlangen mehr. Unseren Kunden war jetzt auch der Kauf von Nürnberger Lebkuchen und anderem Gebäck möglich. Pfefferkuchen war bei vielen Kunden vom Einkaufszettel verschwunden.
Dieser Trend verstärkte sich bis zur Wiedervereinigung 1990 und der Verkauf unserer traditionellen Produkte kam fast zum Erliegen. Wir mussten uns der neuen Situation anpassen und andere Absatzmärkte suchen.
So wurde der Verkauf auf Märkten überlebenswichtig.
Zum Jahresende 1990 verbesserte sich die Lage. Grund hierfür waren wieder vermehrte Aufträge für Firmenpräsente, Aufträge zum Kirchentag und steigende Touristenzahlen.
Es kam Schwung in den Familienbetrieb und die Produktion konnte gesteigert werden. Wir waren in der Lage in die Modernisierung des Unternehmens zu investieren, denn seit Gründerzeiten wurden keine Maschinen mehr angeschafft.
Heute gibt es sehr viele Stammkunden aus allen Teilen Deutschlands, welche den Geschmack der Pulsnitzer Pfefferkuchen lieben. Dazu kommen Aufträge von großen deutschen Firmen, die für ihre Kundschaft und Mitarbeiter Weihnachtspräsente bestellen.
Im Jahr 2008 absolvierte Sohn Matthias Garten erfolgreich die Meisterprüfung im Pfefferküchler-handwerks und führt seit 2016 in vierter Generation das Familienunternehmen weiter. Er ist Vater zweier Söhne - somit ist die Nachfolge der Tradition auch in den nächsten Generationen gesichert.